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Text File  |  1993-08-16  |  2KB  |  53 lines

  1.  
  2.     DELIKATESSEN  (von Claudie Ossard)
  3.     ============
  4.  
  5.  
  6. Im Vertrieb von VCL (von wem auch sonst?) ist derzeit in den Videotheken der
  7. französische Geniestreich DELIKATESSEN von 1992 erhältlich.
  8.  
  9. Im Film dreht sich alles um einen Fleischer mit einem Fleischladen, der sich
  10. eben DELIKATESSEN nennt und um einen Mietshaus dieses Fleischers, oder besser
  11. um die Geschehnisse in eben diesem.
  12. Man muß sich jetzt eine Zeit vorstellen, in der Geld zu wenig wert ist, um
  13. damit bezahlen zu können, ergo müssen Lebensmittel als Zahlungsmittel herhal-
  14. ten. Diese sind ebenfalls knapp, Ideen sind also gefragt.
  15. Eine solche hatte auch unser Fleischer. Setzt er doch einfach Inserate in die
  16. Zeitung, daß er Arbeitskräfte sucht (mit freier Kost und Logie). Wenn diese
  17. dann eintreffen, dauert es nicht lange, bis sie als Ausweg aus der Nahrungs-
  18. mittelkrise eingesetzt werden. (Phantasie ist gefragt - genauere Ausführungen
  19. spare ich mir an dieser Stelle.)
  20. Genauso soll es auch einem armen kleinen Künstler ergehen, der sowohl Arbeit,
  21. als auch eine Bleibe sucht.
  22. Der Film schildert jetzt die Geschehnisse von der Ankunft dieses Künstlers
  23. bis zum offensichtlich unvermeidbaren Ende.
  24.  
  25. Von Bedeutung sind aber hier nicht die Taten der einzelnen Charaktere an sich,
  26. sondern mehr die Art und Weise, wie diese dargestellt werden.
  27. Ohne große Unmengen an Mono- oder Dialogen kommen doch die Gedanken und Ge-
  28. fühle der einzelnen Mieter ganz hervorragent zum Ausdruck, ob es dabei nun um
  29. eine Frau geht, die ständig an allen möglichen und unmöglichen Suizidversuchen
  30. scheitert, oder ob da ein Familienvater am laufenden Band sich Sorgen um den
  31. regelmäßigen Nahrungsnachschub macht, ist völlig unwesentlich als einzelnes
  32. Bild - wirkt aber jeweils als ein Glied in einer sich almählich schließenden
  33. Kette von schrägen Charakteren mit meist subversiven Gedanken, die nicht nur
  34. die Handlungen des Films umspannt, sondern auch den Zuschauer mit einbezieht.
  35.  
  36. Fazit: Dieser Film ist einmal mehr totale Geschmackssache. Auf der einen Sei-
  37.        te ist er grandios in Szene gesetzt, auf der anderen Seite macht auf
  38.        mich nicht den Eindruck eines kommerziell erfolgreichen Films.
  39.        Allen denen, die nichts gegen eine etwas bizarre Story haben, kann
  40.        ich diesen Film nur ans Herz legen.
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  43.  
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  46.    alpha 7
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